Dienstag, 2. November 2010

Hellas, Ouzo und ein Seminar

Es ist ja schon eine Weile her seit meinem letzten Eintrag, so wird es Zeit zu berichten was seit dem alles passiert ist. Ja es gab ein paar neue verrückte Ideen, vor allem eine, und zwar an einem Kreativ-Schreibseminar auf den Peloponnes teilzunehmen!

Mindestens genauso verrückt ist auch die Geschichte wie ich überhaupt darauf kam. OK vorweg muss man sagen, seit dem ich angefangen habe zu reisen, war mein Tagebuch immer dabei. Schon damals auf dem Jakobsweg in Spanien und bis zu meiner letzten Tour im Sommer, und so wird es auch bei allen zukünftigen Touren sein. Außerdem fasziniert mich Sprache in Form von Büchern schon seit meiner frühesten Kindheit, und so war es nur eine Frage der Zeit, bis ich irgendwann mal den Mut und das Vertrauen aufbringen würde, herauszufinden, ob auch in mir ein Talent, eine Gabe steckt, etwas spannendes und kreatives auf ein weisses Blatt zu bekommen?!
Und diese Gelegenheit bot sich mir dann, in Form einer Email von einer Bekannten die ich letztes Jahr im Zuge von gemeinsamen Reisepläne kennenlernte. Es war eigentlich nur eine "Wie gehts, wie stehts" email, wir hatten einige Monate nichts voneinander gehört, aber zusätzlich war in der Mail ein Link von einem Seminarhaus auf den Peloponnes, genaugenommen auf der Mani, wo diese Bekannte namens Barbara den letzten Winter verbrachte.
Und da ich ja zu diesem Zeitpunkt nichts besseres zu tun hatte, sowieso darauf wartete was als nächstes passiert, welche "Eingebungen" ich für weiter Pläne bekomme, klickte ich also auf diesen Link und schaute mir die Homepage an. Auf den Bildern war schon zu erkennen, was für ein wunderbarer Ort das ist, hoch gelegen, in den Olivenhainen, mit atemberaubenden Blick aufs Meer und der vorgerückten Landzunge, und ganz still beneidetete ich ein wenig Barbara, das sie den letzten Winter dort verbrachte. Als ich dann auf die Termine für die nächsten Seminare klickte, kam ich ins stocken, nein ins staunen! Am 23. September fand für zwei Wochen ein Seminar mit einer bekannten Schriftstellerin statt, mit dem vielversprechenden Titel "Schreiben wie die Götter". Nachdem ich das Seminarprospekt zu Ende gelesen hatte, war ich wie elektritisiert. Das könnte es sein, eine Chance um selbst etwas zu schreiben, die notwendigen Techniken und Zugänge zur eigenen Kreativiät zu finden, und vor allem das Gelernte, die Inspirationen auf meinen zukünftigen Reisen zu nutzen, Schreiben und Reisen vielleicht eine Perspektive für eine neue berufliche Existenz?!

Ja es bedarfte noch ein wenig des Nachdenkens, zwei Nächte drüber geschlafen um mich dann zu entscheiden, daran teilzunehmen, auch wenn es sehr kurzfristig war. Per email zuerst mal Kontakt mit der Leiterin aufgenommen, prompt eine Zusage erhalten, ja ich könne noch dazu stossen, einen günstigen Flug gebucht und rund eine Woche später saß ich im Flieger nach Kalamata, die nächst grössere Stadt von dem Ort wo das Seminar stattfand.
Es war aufregend, anstrengend, entspannend, erhellend, verändernd, inspirierend, erstaunend, ach ich könnte die Liste lange fortsetzen. Wir waren ein bunter Haufen von 12 verschiedenen Menschen und Altern, ich der jüngste, und einer von zwei Männern, ansonsten alles Frauen. Relativ schnell hat man sich kennengelernt, ich konnte interessante Gespräche führen u.a. mit einer Philosophin, bekam positive Rückmeldungen auf meine verfassten Texte, Tipps und Erfahrungen aus dem Verlags- und Autorengeschäft.
Kurzum, die zwei Wochen haben sich in vielerei Hinsicht gelohnt, wir sind als Fremde angekommen und haben uns herzlich als gute Bekannte verabschiedet. Ich persönlich bin mit einem mehr als positiven Gefühl zurück nach Deutschland geflogen, einem Gefühl etwas dabei zu haben, was ich auf dem Hinflug noch nicht hatte, und damit meine ich nichts was man in einen Rucksack packen kann!

Abgerundet wurde das ganze durch das tägliche sonnige Wetter, das herrliche Panorama, die Stunden am Meer, einen Tagesausflug nach Messene unter Leitung einer deutschen Archäologin, die lauen sternenklaren Nächte, dem guten Essen und Wein, und viele andere kleine und grosse Freuden des Lebens in Griechenland.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen