Freitag, 14. Oktober 2011

Insel-Hüpfen: Von Cres nach Krk

Tag 32

Ivo empfahl mir eindringlich auf Cres, den kleinen Ort Lubenice zu besuchen. Wörtlich meinte er, es wäre die Mühe wert. Na ich war gespannt. Dies sollte meine letzte Station auf der Insel werden, bevor ich nach Krk übersetzte.
Also raufs auf Rad. Und schon nach wenigen KM ging es wieder los, rauf und runter. Aber diesmal war es wirklich extrem. Das alte Dorf steht auf einem Felsen. Die letzten 7 Km, gab es nur noch 10% Anstiege, ich schob mehr als das ich fuhr.
Während ich dort am Hang hing, der Schweiss in strömen floß, dachte ich an Ivo. Falls diese Schinderei wirklich nicht die Mühe wert sein wird, ich nicht einen Ausblick dafür bekomme, der mir die Sprache verschlägt, werde ich die 80 nach Optajia zurückfahren, und ihn noch mal besuchen!

Völlig abgekämpft kam ich irgendwann endlich in dem Dorf an, in dem tatsächlich noch 12 Leute leben. Diese 26 KM gehören auf jeden Fall zu den anstrengensten der ganzen Tour. Er sollte recht behalten, es war die Mühe wert. Da hat er noch mal Glück gehabt:-)
Man bekommt einen Ausblick über das ganze adrianische Meer, bis zum Horizont. Aber seht selbst, habe einige Fotos geschossen. Ich wünsche mir beim betrachten der Fotos, die 5 Liter ausgeschwitztem Wasser rund 2.000 verbrauchten Kalorien, die für diese Aufnahmen nötig war, zu würdigen. Danke und viel Spass beim anschauen:-)

Abends schlug ich in den Hängen mein Zelt auf. Vollkommene Stille, man hört den eigenen Atmen, herrlich, und diesma kein Schweinegegrunze..

Tag 33

Durch das übliche Auf und Ab ging es nach Merag, dem Hafen nach Krk. So langsam hatte ich es satt, ich möchte radfahren und nicht ständig schieben. Ich beschloss, heute und morgen, es extrem ruhig angehen zu lassen. In Krk angekommen, steuerte ich einen offenen Campingplatz an. Nach diesen Bergwertungen, brauchte ich eine Dusche.
Dort traf ich endlich nach über 4 Wochen, die erste Langzeitradlerin, die sogar noch eine längere Tour vor hat als ich, nämlich einmal um die Welt!
Emily, kommt aus England, und fährt mit Ihrer Freundin aus Irland, auch die kroatische Küste ab, bis nach Dubrovnik. Genauso wie ich, ist Sie vor ca. 6 Wochen in Frankfurt gestartet, und möchte nun über Bulgarien und die Türkei, nach Asien. Unter Weltumradler eine sehr beliebte Route, über Osteuropa nach Mittel Asien. Wie man das so unter Tourenradlern macht, tauschten wir Info's über Route, Fährverbindungen usw. aus.
So werden wir uns bestimmt noch öfters auf der Strasse sehen.

Tag 34

Wenn der Campingpatz günstiger gewesen wäre, und es kostenfreies Internet gegeben hätte, wäre ich sogar einen Tag länger da geblieben, als Ruhetag. So brach ich heute morgen meine Zelte wieder ab, sitze gerade in einem Cafe in Krk, die sehr oft einen Hotspot haben. Seit 2 Tagen ist Bora, ein heftiger Nordpolarwind der über die Adria fegt. Er kann so stark werden, das er Reisebuse einfach so umwirft. Teilweise werden auch Brücken und Strassen gesperrt, entlang der Küste. Ich möchte von Krk auf Festland zurück, über eine Brücke!
So werde ich wohl noch einen Tag auf Krk bleiben, mir ein ruhiges und windgeschütztes Plätzchen in der Natur suchen und morgen sehen wie es mit dem blöden Bora aussieht.

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