Sonntag, 23. Oktober 2011

Weiter entlang der Küste

Tag 38

Wegen den ausführlichen Berichten und Updates für meine "Fan-Gemeinde" daheim, bin ich mal wieder erst am späten Nachmittag aufgebrochen. Aber mitterweile bin ich da voll im Vertrauen, und bleibe gelassen, ich weiß das ich einen Zeltplatz finden werde.

Kurz hinter Sibenik konnte ich von einer Anhöhe aus, einen herrlichen Sonnenuntergang beobachten. Für so ein Naturschauspiel ist immer zeit, ich kann da einfach nicht dran vorbei fahren. Sonst setzte ich mich an den Hang, genoss mein Abendessen, und machte einige schöne Fotos.

In Zaboric, einem kleinen Dorf das dirket am Meer lag, wurde ich dann fündig. Hier an der Küste gibt es alle paar KM ein Schild mit "Autocamp" oder "Camp", was für Campingplatz steht. Motiviert durch die positive Erfahrung vom letzten Autocamp, versuchte ich wieder mein Glück, eine kostenlose Nacht zu ergattern.

Dafür bin ich auch bereit, ein wenig zu flunkern, naja sagen wir zu übertreiben. So setze ich ein müdes und abgekämpftes Gesicht auf (was meistens nicht sehr schwer ist), und mache auf "Worldcyklist". Und wieder hatte ich Glück. Die privaten, kleinen Campingplätze, die sehr oft nicht mehr als ein grössere Hof sind, haben meistens die Tore noch offen, wenngleich auch niemand mehr auf dem Platz ist.

Ich versuche immer vorher jemanden anzusprechen, in diesem Fall war es der Nachbar, um die Sache klar zu machen, und evtl. Missverständnisse in der Nacht oder am nächsten Morgen zu vermeiden. Der meinte stell dein Zelt einfach hin.
Der Besitzer war zur Zeit nicht da. So baute ich mein Lager auf, und setzte mich an den Hafen, um etwas zu essen. Vom Meer kam ein kleines Fischerboot in den Hafen gefahren. Ich halt dem Mann am anleinen des Bootes. Als ich dann kurze Zeit später wieder im Camp war, kam dieser Mann auf das Grundstück. Es war der Eigentümer!
Wir machten beide nur "Ah", führten einen kurzen Small-Talk, und auf meine Frage für eine Nacht sagte er nur: "No Problem". Das war diesmal sehr einfach...und mal wieder ein "Zufall"..

Tag 39

Weiter meine KM entlang der Küste abgespult. Der Wind ist mal wieder da. Diesmal kommt er aus Süden und heisst "Jugo". Kein grosser Unterschied zum Bora, genauso ätzend, genauo stark, genauso kräfteraubend. Aber da muss man durch.
Nach Trogir, und rund 67 km, hatte ich genug für heute.

Also wieder ein mitleidiges Gesicht aufsetzen, und auf die Suche nach einem kleinen Camp begeben. Ich musste ein wenig rumfahren, aber in Kastel Stari hatte ich wieder Glück. Wieder keine Menschenseele auf dem Platz, wieder direkt an der Promenade.
Diesmal bedurfte es ein wenig des Verhandelns. Für das warme Wasser wollte er 40 K., er müsse das Gas anstellen. Ich meinte, brauche keine Dusche, kaltes Wasser ist ok. Dann fragte er noch, ob ich die letzten Tage auch umsonst auf Plätzen geschlafen hätte. Das konnte ich mit reinem Gewissen mit JA beantworten. Schließlich willigte er ein. Später schenkte er mich noch einen Granatapfel.

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